Jiaogulan Tee

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Die Geschichte des Jiaogulan
Als Kraut der Unsterblichkeit ist das chinesi­sche Tausend­kraut Jiaogulan in den letzten Jahren in Europa sehr beliebt geworden. Jiaogulan, lat. Gyno­stemma Pentaphyllum, gehört zu den Kürbis­gewäch­sen und wächst in den südli­chen Bergen Zen­­tral­chinas aber auch in Thai­land und Japan. Seit dem 15. Jahrhundert werden Jiaogulan Blätter in China als Heilpflanzen verwendet. Durch die ähnli­chen Wirkstoffe kann ihre Wirkung mit der des Giseng verglichen wer­den, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind. Für ei­ne zeitlang ge­riet Jiaogulan in Vergessenheit und schaffte es nicht, fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TMC) zu wer­den. Es war im­­mer ein Heilkraut der Volksmedizin. Die ei­gentli­che Ent­­deckung fand in den 1970er Jah­ren statt als Wissenschaftler einen Ersatz für Zucker suchten und dabei auf ein Volk auf­merksam wur­den, dass überdurchschnittlich viele 100-jähr­ige Menschen hatte. Bei ge­naue­­r Analyse des dort wachsenden Heilpflanzen stellten die Wissenschaftler fest, dass Jiaogulan süße Bestandteile enthielt und ge­au das war wonach sie suchten. Außerdem stell­ten sie fest, dass die Menschen in den Dörfern der südli­chen Berg­regionen Chinas, Jiaogulan Tee tägli­chen zu sich nehmen. Dieser Tee wird dort als ein Gesundheits un­ter­stüzen­des Getränk verwendet und war als Jungbrunnen-Elixier bekannt. Denn das Superfood Jiaongulan wirkt sich positiv auf den Körper und auf die Gesundheit der Menschen aus. So bekam das Kraut sei­nen Namen, da ihn die Einheimische wegen der Wirkung „Xi­ancao“ nann­ten, was Kraut der Unsterblichkeit bedeu­tet. Bei ausführlichen Analysen fand man schnell heraus, dass die Konzentration der Saponine, die der Ginseng sogar um das Dreifache übersteigt und somit positiv auf den Körper wirkt.


Wirkung: Was verleiht dem Kraut die Unsterblichkeit?
Aber wie genau wirkt dieses „Tausendkraut“ nun eigentlich? Und welche Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich? Wie bereits erwähnt, galt das Kraut ursprünglich als immunstärkend, inzwischen dürfte jedoch die ihm nachgesagte, verjüngende Kraft des Jiaogulan von weit größerer Bedeutung sein.

Der Begriff „sekundär“ bedeutet für uns in der Regel, dass etwas im wahrsten Sinne des Wortes zweitrangig ist. Im Fall der sekundären Pflanz­enstoffe verhält es sich allerdings anders. Ursprünglich dachte man zwar, dass lediglich die Vitamine in den Pflanzen für uns von Vorteil seien, weshalb man die übrigen Inhaltsstoffe als „sekundär“ bezeichnete. Längst sind aber sowohl die Wissenschaft, als auch die ganz normalen Esser und Genießer vom Gegenteil überzeugt. Wir wissen, dass diese Pflanzenstoffe nicht nur einen zusätzlichen Nutzen liefern. Nicht selten ist dieser sogar noch um einiges größer, als der der Vitamine selbst.

Auch im Falle des Jiao­gulan fällt unser Augen­merk zunächst auf die sekundären Pflanzenstoffe, allen voran die Gruppe der Saponine. Allein diese Stoffgruppe für sich genommen ist schon als eine Art Wunderwaffe zu sehen. Sie hindern Pilze am Wachstum, be­kämpfen Entzündungen und da sie in der Lage sind Cholesterin zu binden, verbessern sie ganz nebenbei auch noch unsere Blutfettwerte. Selbst in der Darmkrebs­prävention scheinen sie eine bedeutende Funktion zu haben.

Eine weitere überaus wichtige Stoffgruppe trägt den Namen „Flavonoide“. Sie sind ideale Fänger sogenannter „freier Radikale“. Diese Radikale schwirren, wie der Name es schon sagt, frei und ungebunden durch unseren Körper und zerschießen dabei wie eine Art kleine Kanonenkügelchen unsere Zellen. Diese Schäden können zwar wieder behoben werden, die nimmt jedoch Zeit in Anspruch und im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses fallen unserem Körper solche Reparaturen immer schwerer. Irgendwann werden die Folgen nur noch teilweise behoben, bis schließlich die Regenerationskräfte gänzlich versagen.

Der Kontakt zu diesen freien Radikalen lässt sich leider nicht vermeiden. Entweder nehmen wir sie direkt auf, oder sie entstehen im Laufe diverser Stoffwechselprozesse. Die einzige Möglichkeit, die wir somit haben, ist durch unsere Nahrung auch möglichst viele Radikalfänger oder Antioxidantien, wie sie auch genannt werden, aufzunehmen, die zumindest deren Anzahl deutlich reduzieren können. Ideal geeignet sind dafür an erster Stelle eben jene Flavonoide, von denen der Jiaogulan Tee uns so viel zu bieten hat.

Die Wirkung dieser Inhaltsstoffe der Jiaogulan Pflanze ist unumstritten. Als Verbraucher sollte man sich allerdings darüber im Klaren und bewusst sein, dass kein Antioxidantium der Welt tatsächlich verjüngend im eigentlichen Sinne wirkt. Sie verlangsamen lediglich den Alterungsprozess. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Aber was ist nun eigentlich mit der unterstützenden Wirkung auf unser Immunsystem, die schon von Li Shi-Zhen so sehr gelobt wurde? Diesen Effekt gibt es tatsächlich und er ist auf die hohe Konzentration an Polysacchariden zurückzuführen. Hinter diesem Namen verbirgt sich nichts weiter als eine lange Reihe von Einfachzuckern. Während der Verdauung werden diese langen Ketten aufgespalten, wodurch man nach und nach schön gleichmäßig mit schnell verwertbarer Energie versorgt wird. Dies stärkt, gibt Kraft, fördert die Konzentration und durch einen konstanten Blutzuckerspiegel bleibt auch der vielgefürchtete Heißhunger auf Süßes aus.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Jiaogulan Tee Blutdruck und Cholesterin-Werte positiv beeinflusst, unsere Leistung steigert, Krebs zumindest hemmt, den natürlichen Alterungsprozess verlangsamt und so insgesamt auf den ganzen Organismus harmonisierend wirkt. All dies wird zu guter Letzt noch durch einen angenehmen, würzig-süßen Geschmack gekrönt.

Jiaogulan – Teezubereitung
Für den Jiaogulan Tee wer­den die Blät­ter des Xi­ancao-Krauts verwendet. Sie wer­den idealerweise an ei­nem dunk­len Ort sorgfältig und gründlich getrocknet. Ent­weder als ganzes Blatt, meist jedoch ent­spre­chend zer­klei­nert, kommt der Jiaogulan dann in den Handel. Jiaogulan fällt laut Beschluss der EU un­ter die soge­nannte Novel Food Ver­ord­nung und gilt somit als illegal, bis sei­ne Unbedenk­lichkeit mit Studi­en zweifelsfrei belegt wurde. Dies bedeu­tet aber keinesfalls, dass die­ser Kräu­tertee mög­li­cherweise gesundheits­schädlich sein könnte. Die Novel Food Verordnung besagt, dass eine Lebensmittel, welches vor 1997 noch nicht in der EU umfangreich als Lebensmittel gehandelt wurde eine Zulassung benötigt. Dies dauert jedoch Jahre und kostet Millionen.

Lange Rede, kurzer Sinn, die aktuelle rechtliche Lage ist eindeutig. Egal, ob begründet oder nicht, Jiaogulan Tee darf derzeit in der gesamten EU nicht verkauft werden. Jiaogulan Kapseln und Produkte wie Raumduft oder Dekoration sind allerdings legal sowie auch die Xiancao Pflanze selbst. So gibt es für alle Teeliebhaber, die gerne auch einmal selbst etwas experimentieren noch eine gute Nachricht: Xiancao wächst auch bei uns.

Es handelt sich um eine Rankepflanze, die bis zu eineinhalb Meter lang werden kann. Da sie sich allerdings nicht von alleine festhalten kann, sind Kletterhilfe völlig unnötig und überflüssig. Stattdessen ist Xiancao ein sehr guter Bodendecker. Im Winter wird es dieser Pflanze jedoch schnell zu kalt. Bevor es friert sollte man deshalb alles lieber ins Haus bringen und dort dann einen Standort finden, der 15°C wiederum nicht überschreitet.

Auf diese Weise kann man sich seinen Jiaogulan täglich frisch zubereiten. Dazu erntet man am besten immer ganze Ranken, damit die Pflanze gleichmäßig nach- und weiterwachsen kann. Bereits fünf frische Blätter mit einem halben Liter heißem Wasser übergossen, ergeben nach 10 Minuten den vielgelobten Kräutertee mit dem wunderbar süßlichen Geschmack, der an Lakritze erinnert. Den Rest der Blätter einer Ranke empfiehlt es dann zu trocknen. Die Inhaltsstoffe leiden unter dem Wasserentzug nicht und die einzige Alternative wäre, den nicht benötigten Jiaogulan zu verwerfen. Das wäre ein unnötiger Verlust.

Wer sich das Hin und Her zum Jahreszeitenwechsel sparen möchte, oder wer vielleicht gar keinen Garten hat, der kann seine kleine Jiaogulan Farm auch ganzjährig als Zimmerpflanze halten. Wegen der milderen Sonneneinstrahlung sollte man dazu am besten ein Ost- oder West-Fenster wählen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings noch: Die Pflanzen die hierzulande wachsen, haben leider eine geringere Konzentration der wertvollen Inhaltsstoffe, als dies beim chinesischen Original der Fall ist. Nichts desto trotz kann der regelmäßige Genuss von Jiaogulan Tee wie ein Jungbrunnen wirken. Und wenn man die Pflanze zu Hause hat und somit jederzeit Zugriff auf frischen Jiaogulan, trinkt man diesen Tee unter Umständen auch regelmäßiger und häufiger.
 

Fazit: Hält das Tausendkraut was es verspricht?
Scheinbare Wundermittel gibt es viele auf dem Markt. Gerade was Tees und allgemein Kräuter- und Pflanzenprodukte betrifft, sind die Regale voll von Kreationen, die Krebs heilen, sämtliche Stoffwechselerkrankungen sowie zahlreiche chronische Leiden heilen und ganz nebenbei noch wie ein Jungbrunnen wirken sollen. Meist wirken sich solche Dinge jedoch nur positiv auf den Geldbeutel der Hersteller aus. Für den Verbraucher gibt es im Besten Falle gar keinen Effekt.

Kein Wunder, dass viele erst einmal äußerst skeptisch reagieren, wenn sie von den angeblichen Einflüssen des Jiaogulan auf unseren Körper hören. In diesem Falle jedoch gibt es inzwischen eindeutige und vor allem auch unabhängige Studien, die belegen, dass die Lobeshymnen diesmal tatsächlich nicht übertrieben sind.

Der Streit um die Legalität des Jiaogulan Tees verunsichert aber wohl zusätzlich. Allerdings wurde der Sinn dieser Novel Food Verordnung und der daraus häufig resultierenden Verbote bereits mehr als einmal häufig diskutiert. Eines der aktuellsten Beispiele etwa ist Stevia. Erst vor kurzem konnte dieser natürliche Süßstoff von der Seite der Illegalität in die Legalität wechseln und wird nun auch bei uns verkauft. Lange jedoch hatte sich aber vor allem die Zuckerindustrie dagegen zur Wehr gesetzt. Im Falle des Jiaogulan dürfte es sich ganz ähnlich verhalten.

Die vielen Hundertjährigen in Zentralchina jedenfalls sind der beste Beweis, dass auch der tägliche Konsum von Jiaogulan Tee nicht schädlich ist, im Gegenteil. Es sollte sich also niemand von umstrittenen Entscheidungen der Politik auf EU-Ebene davon abhalten lassen, diesen Tee einmal zu probieren, wenn er Interesse daran hat und sich die Gelegenheit bietet.